Dienstag, 28. Juni 2022

 Woche 40 + 41


Nun beginnen zum Anfang des Sommers die letzten Monate meiner Klosterzeit. Meine Freizeitaktivitäten haben sich grösstenteils wieder ins Freie verschoben. Gerne durchwandere ich die äusserst schöne Landschaft  im Bezirk Einsiedeln, und gehe, wenn es um die 30 °C ist, neuerdings im nur zehn Minuten entfernten "Sihlsee", einen Stausee, schwimmen. Das saubere und kühle, dennoch nicht eiskalte Wasser hilft einem die Mittagsonne auch draussen zu geniessen. Ebenfalls in der Nähe des Sihlsees lud uns Kosterzeitler, der Dekan des Klosters ein, ihn beim Grillen für einen Ausflugstag einiger Mönche zu helfen. Wir  beluden den Transporter mit Essen und Trinken und richteten an dem abgelegen Grillplatz alles her. Einige Mönche wanderten oder fuhren zur Grillstelle, andere durfte ich mit dem Transporter abholen. Später, assen wir dann alle gemeinsam und tranken anschliessend noch einen Kaffee.

Einen weiteren Ausflug durften wir mit dem Abt des Klosters unternehmen. Gemeinsam fuhren wir ins Städtchen "Solothurn" in der der Abt an einer Veranstaltung teilnahm. Leider regnete es den ganzen Tag lang -und zwar aus vollen Eimern! So besuchten wir Klosterzeilter ein Museum, in dem grösstenteils moderne Kunst ausgestellt wurde. Wir kamen zu dem Entschluss, dass man heute ja wirklich alles als Kunst bezeichnen kann. Colin meinte, dass er auch eine einfache Banane an die Innenwand des Museums hänge würde, um dem Gebäude ein weiteres Werk zu spendieren. Bei solch einen kreativen Einfall viel mir augenblicklich die Kinnlade nach unten. Mir wurde bewusst, dass ich die Klosterzeit mit einer werdenden Koryphäe der Kunst zusammen verbringe. Selbst Van Goghs "Porträt des Oberwärters der Irrenantstalt Saint-Paul", das wir später noch sahen, konnte mich nicht mehr beeindrucken. So hatten wir trotz des Regens noch einen schönen Ausflugstag.

Auch feierten wir gemeinsam mit den Mönchen "Fronleichnam", ein Hochfest, in dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi  im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Dazu wurde wieder viel Ministriert.

In der Buchbinderei arbeitete ich noch weiter an den Pergamentlampen, bearbeitete jedoch auch die Oberfläche der Schreibpulte des Scriptorium mithilfe eins "Stechbeitels", damit die Tische eine grobe Struktur, so wie es im Mittelalter üblich war, bekommen. Auch fuhr ich ins Kloster Seedorf um einen älteren Pater nach Einsiedeln zu bringen. Mit Colin zusammen kleidete ich weiter mit schwarzen Stoff Schränke im Scriptorium aus und fuhr nach IKEA in der nähe Luzerns, von dort aus wir Stehlampen für das Kloster besorgen sollten. Anschliessend bauten wir alles auf.


Sonntag, 12. Juni 2022

Woche 38 + 39


Die Woche 38 begann mit dem Einsetzen der Podeste in die Schulvitrine für die Ausstellungsstücke der mittelalterlichen Klosterkirche von Einsiedeln. Nun war die Vitrine für das Scriptorium fertig. Anschliessend nahm ich noch weitere Arbeiten an den Pergamentlampen vor. So schloss ich noch weitere Stromkabel an, um diese später im Scriptorium direkt mit dem Hauptschalter zu verbinden. Mit Colin zusammen brachten wir ein ein Putzgitter an das Dach des Kamins an klebten alles mit Abdeckfolie herum ab sodass der Meister der Buchbinderei später alles sauber verputzen konnte. In Woche 39 erfolgte dann auch die Eröffnung des Scriptoriums. Ich und Colin waren am Montag Abend für das "Catering" verantwortlich. Wir schenkten Wein aus und halfen bei der Verteilung kleiner Sandwiches. Eingeladen waren der Arbeitskreis des Scriptorium, die Geldspender des Projektes sowie diejenigen, die nachher die Führungen geben werden. Pater Thomas und Abt Urban hielten beide eine Vortrag darüber. Anschliessend segnete der Abt die Schreibstube. Nach diesem Tag bekamen ich und Colin Sonderurlaub für den Rest der Woche als Dank für unsere Hilfe bei diesem grossen Projekt. Später half ich noch in der Buchbinderei Recherche über die verschiedenen Pigmente zu betreiben, die folgend auch noch im Scriptorium ausgestellt  werden und begann langsam die längst überfällige Reinigung in der Buchbinderei. 

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