Woche 17

Die Schneefallgrenze ist weiterhin am steigen. Nun äussert sich der Niederschlag durchgehend im Regen, auch der liegende Schnee schmilzt dahin. Jedoch liess sich die Weihnachtsstimmung im Kloster von diesem trüben Wetter nicht beeinflussen, sondern  nahm man in Vorfreude an den Vorbereitungen zum Hochfest teil. 

So lag auch meine Arbeit überwiegend an den Aufrichten und Dekorieren der noch in voller Frische gelieferten Weihnachtsbäume. Zusammen mit einem Mönch brachte ich meterlange Lichterketten an und hing zahlreiche Christbaumkugeln an die zwei bis sogar vier Meter hohen Tannen. Zum Schluss hing auch der Mönch selber im Weihnachtsbaume, der sich übereifernd auf einer Truhe zu weit  hinauslehnte und somit die Balance verfehlte. Auch der Klosterkirche sollte der weihnachtliche Glanz verliehen werden. Christbäume und eine grosse Krippe nahmen den Platz in ihr ein. So schmückte ich hier ebenfalls mit Blumen und Weihnachsternen die Kirche ein und half bei der Reinigung der Sitzbänke auf Heiligabend hin mit. 

Dann war es soweit: Heiligabend. Die Messe begann erst um 23.00 Uhr und endete ca. gegen 00.00 Uhr. Begleitet wurde Diese von dem Stiftchor der natürlich nicht die klassischen Lieder wie z.B. "Stille Nacht heilige Nacht" missen liess. Am zweiten Weihnachtstag begleitete dieser ebenfalls nochmal die Messfeier.

Da viele Mönche auswärts, in anderen Pfarreien, die Weihnachtsmessen halten müssen, feiert das Kloster traditionell die Geburt Christi an den darauf folgenden Tag des zweiten Weihnachtstages nach. Das Abendessen verlängerte sich und wurde zwischendurch durch Gesang und Weihnachtsimpulse unterbrochen. Ein beeindruckendes Erlebnis.

Bei den hohen Besucheranstürmen half ich zudem auch bei den Kerzenständern der Klosterkirche ab und zu aus.

Ich wünsche nachträglich frohe Weihnachten!

Woche 16

War es noch vor zwei Wochen der hiesige Weihnachtsmarkt, der mit dem Duft frisch gebackener Kekse, liebevoll arrangierter Weihnachtsmusik und einer Top Kulisse vor dem Kloster die Menschen zahlreich nach Einsiedeln  lockte, so ist es nun das sonnige Wetter und die richtige Schneedicke die viele Skifahrer rund um das Dorf anzieht. Auch auf vielen landschaftlichen Gehwegen ist der Schnee derweil so platt getreten, dass man nur mit äusserster Vorsicht von Erhebungen ohne die Beine gleich in der Luft zu haben sich entfernt. Dennoch empfiehlt es sich den Fuss oft ins Freie zu setzen. Abends leuchtet das Dorf im Tal der weissen Berge weihnachtlich auf und Tags über schimmern  die durch die eisigen Nächte kristallisierten Äste der Bäume einem entgegen, welches auf dem Ort eine zauberhafte Stimmung überträgt.

Aber auch Innen, im Kloster erlebt man immer wieder Neues. So konnte ich an der Führung eines Paters teilnehmen, die das Sichten des Naturkabinetts des Klosters beinhaltete. Vom Löwe bis zum Eichhörnchen finden sich diverse Exponate die in einem vom Tagelicht geschützten Raum ausgestellt werden. Anschliessend sah man sich eine Dokumentation über das monastische Leben der Benediktiner im Kloster internen Kino an. 

Grösstenteils nahm ich diese Woche meine Arbeit in der Buchbinderei auf die z.B. das Färben und Zuschneiden von Kalbsleder als spätere Buchdecke zu Inhalt hatte. Weiter half ich sonst bei den Sakristanen der Klosterkirche bei Reinigungsarbeiten aus.

Zum Ende dieser Woche wird nun der vierte Advent gefeiert!

 

 Woche 15

Diese Woche kamen die Schlitten zum Einsatz. Gemeinsam mit den Novizen zogen wir das Holz den Friherrenberg (eine Erhebung hinter dem Kloster) nach oben und fuhren hinab ein kleines Rennen. Von drei Teilnehmern konnte ich den zweiten Platz erringen. 

Hingegen zum kalten Wettbewerb draussen nahm ich auch an sportlichen Aktivitäten mit einem Novizen des Klosters, in der zum Kloster dazu gehörigen Turnhalle teil. Hier gab es natürlich eine grössere Auswahl sich zu ermüden. Von Basketball bis Parkour-Lauf bedienten wir uns zahlreicher, abwechslungsreicher sportlicher Herausforderungen. 

Etwas ruhiger ging es am Tag der unbefleckten Empfängnis Mariens zu, ein Hochfest  dass man hier im Kanton Schwyz sogar als Feiertag setzt. 

Ministriert wurde diese Woche deutlich mehr zu Vesper, aber auch bei den Kerzenständern und Reinigung der Klosterkirche wurde meine Hilfe in Anspruch genommen. Darüber hinaus beschäftigte ich mich weiter mit der Erstellung eines Holzdeckels eines Mittelalterlichen Wälzers in der Buchbinderei und half im  Gästebereich des Klosters einem Mönch mit, so manches auf  Weihnachten hin zu dekorieren. 

Am Ende der Woche durfte ich auch zum Gaudete-Sonntag die dritte Kerze des Adventskranz im Speisesaal anzünden.

Woche 14

Das Wetter ist momentan sehr wechselhaft. Mal fällt Schnee, mal Regen. Aber wenn es schneit, dann meistens sehr intensiv. So intensiv, dass Lkws benötigt werden, um den Schnee abzutransportieren. Dabei merkt man, wie gut der Winterdienst vor Ort ausgestattet und organisiert ist.

Ein weiteres Mal, unternahm ich mit einem Mönch einen Ausflug ins Benediktinerinnenkloster "Au". Dort bastelten wir mit einer Schwester unsere eigenen Rosenkränze. Während es draussen stark am schneien war, nahm man innen einen warmen Kaffee mit diversen Plätzchen zu sich. Im Verlauf der Woche besuchte ich sogar ein weiteres Benediktinerinnenkloster. Ein Pater der dort Spiritual ist, hatte in Einsiedeln bei einer Werkstatt, bei seinem Auto die Winterreifen wechseln müssen. Meine Aufgabe war es das Auto nach Seedorf zu bringen. Dort nahm ich auch an der Heiligen Messe teil. Anschliessend wurde ich und ein Pater von der Äbtissin des Klosters zu einem Gespräch, auch wieder bei Kaffee und Keksen eingeladen.

Diese Woche hatte ich sehr viel mit Kerzen zu tun. Ich half das Oratorium des Klosters Einsiedeln mit Kerzen vor einem Wortgottesdienst auszuschmücken und sortierte leere Teelichter in der Klosterkirche bei den Kerzenständern aus, um mehr Platz für Neue frei zu schaffen. Des weiteren ging ich für eine Veranstaltung eines Paters den Einkauf erledigen. Den Rest der Woche nahm ich weiter an der Erstellung eines Druckwerkes der Buchbinderei teil und sortierte ältere Aufzeichnungen, die aus einem Buch vor ca. 200 Jahren jemand ausgeschnitten hatte. Ministriert wurde hin und wieder auch.