Woche 37
Jetzt, Mitte Mai, zeigt sich so richtig der Frühling. Der saftig, knallgrüne Austrieb der Laubbäume und die gelb blühenden "Löwenzahnfelder", sowie das warme, sonnige Wetter lassen jede Spur vom Winter verschwinden. So nutzte ich am meisten die Freizeit im Freien. Ich wanderte viel durch die Landschaft Einsiedelns und spielte Fussball und Tischtennis mit meinen Klosterzeitkollegen Colin. Zusammen durften wir auch zwei hohe Gäste vom Flughafen Zürich abholen. Der Abt Primus Gregory, der alle Benediktiner weltweit vertritt, und Abt Donato, der Abt der Benediktiner Montecassinos, das Mutterkloster aller Benediktiner, das der heilige Benedikt sogar selbst gründete. Wir empfingen sehr dankbare Gäste, die sich sehr auf einen Besuch in Einsiedeln freuten.
Gearbeitet wurde diese Woche viel: Bei den Sakristanen übernahm ich wieder den Kerzendienst und half mit, Festbänke für eine bevorstehende Wallfahrt aufzustellen. Weiter, kleidete ich mit Colin Holzkästen für das Scriptorium mit schwarzen Tüchern aus, damit später Ausstellungsstücke dort untergebracht werden können. Diese Arbeit mussten wir jedoch unterbrechen, da die Schreiner unsere Hilfe, was das Schleifen von Holz für die Schreibpulte der Schriftstube anging, dringend benötigten. Beendeten wir jedoch diese Aufgabe kam eine ebenso wichtige, neue Aufgabe auf uns zu: Wir sollten das Dach eines künstlichen Kamins bauen, der ebenfalls im Scriptorium steht. Wir schnitten Holzplatten zu einem Dreieck zu und schraubten diese an Dachlatten um das Dach des Kamins miteinander verbinden zu können. Folgend mischten wir Klebemörtel an, um entstandene Fugen zu füllen und den Kamin mit dem Mauerwerk zu verbinden.