Donnerstag, 5. Mai 2022

Woche 35


 Nach Ostern mit all seinen Köstlichkeiten die es im Kloster gab, war es dringend erforderlich sich mal wieder sportlich zu betätigen. Ein Novize lud mich und Colin in die interne Spothalle des Klosters ein. Wir spielten Fussball und Basketball und bauten einen riesigen Parkour aus Trampolinen, Springböcken und weitern Hindernissen über die gesamte Turnhalle auf. 

Ein Kontrastprogramm bot uns nur einen Tag später ein anderer Mönch: Wir stellten Pudding her, den wir als Nachspeise zu einem Kuchen verzehrten. Und währenddessen schauten wir uns einen Film über den Glauben an. 

In der Buchbinderei montierte ich einen Holzriegel zur Öffnung der Pergamentlampen, falls später mal eine Glühbirne ausgetauscht werden müsste. Anschliessend strich ich über die Deckel der Lampen sowie den Lampenboden teures Arvenöl aus Österreich. Teuer, aber jedoch sein Geld wert. Es verlieh der Maserung des Holzes einen  besonders stechenden Glanz und roch so natürlich und intensiv als würde man in einem dichten Pinienwald stehen. Mir gefiel die Arbeit und ich war andauernd am grinsen. Wahrscheinlich war dies der Grund für den besorgten Blick des Meisters der Buchbinderei, der um mich herum alle Fenster öffnete um einen vermutlichen Rausch vorzubeugen. 

Hin und wieder ministrierte ich zur Vesper und nebelte die Kirche ein weiteres Mal mit Weihrauch ein.

 

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