Freitag, 25. Februar 2022

Woche 26


Diese Woche endet mit dem Beginn der Fastnachtszeit. Ein grosses Spektakel fand man jedoch nicht vor, was auch gut nachvollziehbar ist. Wie durch ein Wurmloch, taucht eine Variante nach der Nächsten auf und stellt alle eben gelockerten, oder wieder fest angezogenen Massnahmen auf den Kopf. Da kauft man sich lieber einen Lotto-Schein, anstelle sein Geld für Materialen, die ohnehin in der Krise teurer geworden sind, für einen Motiv-Wagen auszugeben. Zumindest konnte jedoch kirchlich gesehen das Fest des heiligen Matthias gefeiert werden, der den verkleideten Karnevalisten Judas Iskariot als Apostel ersetzte. An diesem Festtag gab es zum Mittagessen ein Deutsches Dessert: "Berliner".

Die schönste Aufgabe dieser Woche, war es im Auftrag von Pater Thomas ein kleines Feuer im Anschluss eines Gottesdienstes für die Schüler der Stiftschule zu machen. In das Feuer warfen sie Zettel, auf denen sie ihren Kummer notierten. Der Gottesdienst wurde von Abt Urban zelebriert. 

Aber auch die Arbeit in der Buchbinderei wirkte grosse Freude, mit dieser ich die Elektronik für 25 Deckenleuchten anfertigen durfte. Vorsicht galt jedoch beim Löten verschiedener Kabel, den Feuermelder in der Werkstatt nicht auszulösen. Weiterhin wurden Kabel abisoliert und mit den Fassungen der später einzusetzenden Glühbirnen verbunden. 

Mit Colin zusammen, halfen wir wieder einem Pater mit, den in Woche 25 eingerichteten Saal für Projekttage abzubauen. Zudem haben wir das erste mal miteinander, am Festtag des heiligen Matthias ministriert. Und oft Abends, liessen wir den Tag bei einer Tasse Tee mit einem Bruder Mönch gemütlich sein Ende finden.

Freitag, 18. Februar 2022

 Woche 25


Ab jetzt wird die Klosterzeit in Einsiedeln zu zweit weitergeführt! Anfang der Woche durfte ich Colin als Erstes am Bahnhof Einsiedeln empfangen. Der Zug hatte zum Glück wie bei mir keinerlei Verspätung. Mit dem vom Kloster zu Verfügung gestellten Auto wurde der Transport seines Gepäcks uns beiden erleichtert. Am folgenden Tag gab ich Colin dann auch eine kleine Führung durch das Kloster, damit er sich ein wenig schon mal orientieren konnte. Ihm wünsche ich hier an dieser Stelle noch mal eine schöne Klosterzeit!

Gewöhnlich nahm die Woche ihren Lauf in der Buchbinderei. Hier beendete ich die Trockenreinigung vorerst einer alten Bibel aus dem 19. Jh. und begann mit dem Meister vieles für eine Nassreinigung einzurichten, an deren Ende, mit Löcher gezeichnete alte Schriften, neu "Angefasert" werden. Dazu wurde spezielles Papier geschreddert, mit Wasser gemischt und in ein spezielles Anfasergerät gegossen. Dieses baute mit einem angebrachten Sauger ein starken Sogeffekt auf, der die kleinen Fasern in die löchrigen Stellen des zu behandelnden Blattes zog. Anschliessend gaben wir Leim zur Festigkeit über das Papier und liessen es über die Nacht hin trocknen. 

Gegen Ende der Woche half ich weiter dem Pater im Naturalienkabinett mit, weitere Herbarien (Pflanzensammlungen) zu digitalisieren, aber auch neu zu beschriften. Am Nachmittag des selben Tages legten Colin und ich mit Hand an, bei einem Aufbau für eine Konferenz. Stühle und Flipcharts mussten verrückt und transportiert werden. 

Sonntag, 13. Februar 2022

Woche 24


Ein wichtiges Fest wurde die vergangenen Tage im Kloster gefeiert: Man gedachte der Heiligen Scholastika, der Schwester des Ordensgründer der Benediktiner. Der Unterschied von einem Festtag zu einem normalen Werktag kennzeichnet sich merklich in der Benutzung von Weihrauch in der Liturgie sowie die Dispersion (Aufhebung) von der Schweigepflicht während dem Mittagessen. Zudem gibt es auch noch Dessert.

In dieser sonnigen Woche nahm ich mir einen Tag frei und wanderte ein wenig durch den Bezirk Einsiedeln, betrachtete mir die Winterschanzen und erreichte auf einen Hügel eine beeindruckende Aussicht hinab auch die Ortschaft.

Auch in der Arbeit ist genügend Bewegung mit eingeschlossen. Ich unternahm Einkäufe und lieferte Bücher von der Buchbinderei hin zum Pfarramt Einsiedeln. Sonst hatte ich viel mit Trockenreinigung von einer alten Bibel und frühere Aufzeichnungsschriften rund um das Kloster zu tun. Auch, half ich weiter im Naturalienkabinett des Klosters mit noch nicht erfasste Herbarien zu digitalisieren. Ein Arbeit, die bei ca. tausend Pflanzen noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Es ist jedoch spannend welch Neue und teilweise exotische Arten sich dort wiederfinden.

Freitag, 4. Februar 2022

Woche 23


Am 03. Februar empfing man für die Corona-Zeit einen sehr bedeutsamen Segen in der Klosterkirche. Dieses Datum fällt nämlich auf den Gedenktag des Heiligen Blasius von Sebaste, der Bischof war, und als Märtyrer für seinen Glauben um 316 n. Chr. starb. Wie jeder Heiliger zu speziellen Anliegen angerufen wird, so bittet man Gott in Fürsprache des Heiligen Blasius von Halsleiden, das derzeit einer der häufigsten Symptome des  SARS-CoV-2 ist, verschont zu bleiben. In der Einsiedeln kreuzt der Priester zwei Kerzen und legt diese auf die Schultern des Empfängers und spricht dabei den Segen aus.

Im Naturalienkabinett half ich einem Pater mit, 100 Jahre alte Herbarien von einem bekannten Schweizer Botaniker in Excel-Tabellen digital zu erfassen. Mit Hilfe einer Lupe, dem Internet und dem Fachwissen galt es, die ältere Handschrift zu entziffern. Der höchste Stellenwert findet sich in dem botanischen Namen, den jede Pflanze auf der Welt einmalig besitzt um über die Ländergrenzen hinaus sich direkt identifizieren zu lassen. Zudem, nahmen wir den deutschen Namen, die Familie der Art, und das Entstehungsdatum des Herbarium in die Tabelle auf. Praktischer lief es in der Buchbinderei zu. Ich stellte ein weiteres Mal, Leim her und überzog damit einen Holzdeckel, an diesem  ein Vorsatz-Papier angeklebt werden musste. Auch führte ich an einem restaurier freudigen Wälzer eine Trockenreinigung mit Hilfe von Radiergummi und einem Trockenschwamm durch. Notwendigkeit bestand im Fingerspitzengefühl, den empfindlichen Seiten nicht zu schaden. 

Zum Abschluss der Woche feierten wir den Herz-Jesu-Freitag, der jeweils zum ersten Freitag eines Monats zelebriert wird. Speziell ändert sich das Gebet der Komplet mit Aussetzung des aller Heiligsten. 

  Woche 40 + 41 Nun beginnen zum Anfang des Sommers die letzten Monate meiner Klosterzeit. Meine Freizeitaktivitäten haben sich grösstenteil...