Samstag, 30. Oktober 2021

Woche 9

 

In der Buchbinderei reperarierten wir diese Woche eines an dem Deckel beschädigten Buch. Der alte Lederrahmen hatte sich im Alter von 150 Jahren zu lösen begonnen. Diesen alten Lederrahem verstärkten wir mit einem neuen. Dazu verwendeten wir Schafsleder, was leichter wie Schwein- oder Kuhleder zu verarbeiten ist. Mit Pickmenten- und Acrylfarben haben wir dieses neue Leder langsam der Orginalfarbe des alten Rahmens angepasst.  Eine Menge Übung in den Fingerspitzen bedarf es, dass Leder mit dem Messer fein zu bearbeiten. Mehrmals schnitt ich zum Beispiel zu tief. Dennoch war dies eine weitere spannende und interressante Arbeit in der Buchbinderei. Im Garten durfte man ein wenig grober  Hand anlegen. So bessserte ich eine etwa 40cm hohe Natursteinmauer entlang eines Teiche aus, die wahrscheinlich durch Witterung an einigen Stellen ihre obersten Steine fallen liess. Mit dem Novizen zusammen gingen wir noch einmal mit schweren Geräten über den Rasen, entsorgten Laub und überlegten gemeinsam wie man den Garten im Frühjahr weiter gestalten könne. An kreativen Ideen und guten Arbeitsgeräten mangelt es auf jeden Fall nicht. Ebenfalls, mussten einige der PKWs des Klosters winterfest gemacht werden. So durfte ich einen Renaut, zu einer in der nähen liegenden Kfz-Werkstatt zum Reifenwechsel fahren. Weiter fuhr ich zu einem Supermarkt um Einkäufe für ein Abendessen der Messdiener mit  Pater Thomas zu erledigen. Der Abwasch wurde mir dann ebenfalls überlassen XD

 In der freien Zeit wurde ich häufig von einem Bruder des Klosters zu verschiedenen Brettspielen eingeladen. 

Die Woche wurden die Apostel Simon und Judas (nicht der Geldgeile, sondern der andere) gefeiert.

 

Freitag, 22. Oktober 2021

 Woche 8

 

Diese Woche bin ich mit der Textübersetzung einer spirituellen Schrift von Englisch ins Deutsche beschäftigt gewesen. Praktische Arbeiten gab es jedoch auch. In der Buchbinderei reperarierten wir die Kanten eines Buches aus dem 19. Jahrhundert. Schichtweise trugen wir spezielles Papier -wie bei  der  Herstellung eines Kartons- an den "abgebrochenen" Ecken auf. Die neue Stabilität ist bemerkenswert. Die Woche gab es noch viel Laub im Garten zu kehren. Ministriert wurde auch. 

Am Freitag ist dem Heiligen Johannis Paul II gedacht worden.

Samstag, 16. Oktober 2021

 Woche 7


Nun wird es langsam immer Kälter. Schal und Mütze kommen jetzt täglich zum Einsatz.

Auch die Arbeit hat sich allmälich nach innen, ins Warme Kloster verlegt. Anfangs der Woche war ich noch beschäftigt Laub zu kehren, dann jedoch mit säuberungs Arbeiten innerhalb des Klosters. So musste z.B. ein mit Staub überzogener Kronleuchter gereinigt werden. An ihn nahm ich auch kleinere Reperaturen vor. Viele der Drähte von den Glaskristallen, sind durch das hohe Alter in Brüche gegangen, die dringend erneuert werden mussten. Anschliessend war ich die Woche mit der Übersetzung eines englischen, sprirituellen Textes für Exerzitien beschäftigt. Das Internet bietet ja genügend Übersetztungsprogramme. 

Oft endete Abends der Tag mit Brettspielen in Zusammenkunft mit einem Mönch des Klosters. Auch zu Spaziergängen wird man häufig eingeladen, die immer wieder für Impulse  neuer und interessante Gespräche sorgten. Zudem bot mir der Abt die Gelegenheit, ihn nach Freiburg (diesen Namen trägt auch eine schweizer Stadt) zu begleiten. Von einem dort studierenden Mönch des Klosters Ensiedeln, bekam ich eine ausführliche und Informative Stadtführung. Anschliessend wurden wir beide  zum Pizza-Essen vom Abt und zwei weiteren Bischöfen eingeladen. An dieser Stelle möchte ich aus meiner Heimat Bischof Bier Becker, den langen Rot und usen Kai grüssen.

Diese Woche wurde noch der Heiligen Theresia von Avila und den Wandermönch St. Gallus gedacht.

Samstag, 9. Oktober 2021

 Woche 6


Über diese Woche kann ich leider nicht viel schreiben, da ich wegen Krankheit, die meiste Zeit auf meinem Zimmer verbrachte. Grund ist womöglich die zunehmend kälter werdende Jahreszeit. Passend zu dieser gedämpften Stimmung spielte sich jemand im Nachbarzimmer (wohlmöglich  ein Trompetenschüler) mit langezogenen von leise zu laut und von laut zu leise wechselnden Töne warm. Passend ebenfalls, am letzten Tag meiner Genesung, vernahm ich im selben Nachbarzimmer den Klang eines Klaviers, welches das Lied "Meine Hoffnung und meine Freude" anstimmte.

Am Anfang der Woche durfte ich einem Pater bei der Tiersegnung auf dem Klosterplatz -ausgiebig alles Hunde- mithelfen. Ich hielt das Mikrofon, verlass die Fürbitten und trug die Schüssel mit dem Weihwasser für den Tiersegen. Es war interressant zu sehen, wie die einzelnen Vierbeiner auf den Segen mit  dem Weihwasser reagierten. Erst neugierig kam die Schnautze zum Einsatz, dann ein plötzliches Zurückzucken bei Kontakt mit ein paar Tropfen. Am meisten freuten sich natürlich die Besitzer, für diese dies ein kleines Event war. Ein Tag darauf, half ich den Handwerkern des Klosters beim Umbau eines ehemaligen Internatszimmers, in ein für Besucher zu Schau gestellt werdendes "Scriptorium" mit.

Eine schmale Woche.

Samstag, 2. Oktober 2021

 Woche 5


So langsam setzt die Herbstfärbung, die von den Spitzen der Laubbäume herunter zieht, ein. Auch diese Woche blieb uns das sonnige Wetter treu, das uns angenehme Temperaturen bis zu 23 °C lieferte. So durfte auch  dieses Mal das Wandern nicht fehlen. Zudem wurde ich von dem Diakon der Gemeinde Einsiedeln zu einem Ausflug zu der Wallfahrtsstätte des schweizer Nationalheiligen Niklaus von Flüe eingeladen. Allgemein erfährt man hier im Kloster sehr viel über die Heiligen. Die Gebete der Vesper und Laudes, sowie der Komplet, werden an den jeweiligen Gedenk- und Festagen der Heiligen angepasst. Diese Woche z.B. wurde der Heiligen Theresia von Lisieux gedacht und das Fest der drei Erzengel Michael, Gabriel und Rafael, deren Namen drei der hier lebenden Mönche tragen, gefeiert.

Den Anfang der Woche, half ich den Sakristanen bei der Reinigung der Gläser, die für den Schutz der zur Engelweihe aufgestellten Kerzen dienten. Reinigen in Form von Staubsaugen tat ich ebenfalls das Archiv der Urkunden des Klosters. Das regelmässige Staubsaugen ist eminent wichtig für den Erhalt des Antiquarium. Der Staub bietet sich nämlich dem Schimmel als  hervorragender Träger auf das zu schützende Gut. Eine weitere Tätigkeit fiel in das Nachbilden der Ecken eines geschädigten Buches durch das schichtweise Auftragen von Japanpapier (ein qualitativ hochwertigeres Material). Auch im Garten wurde weiter fleissig gejätet und Boden gelockert wie auch der Rückschnitt von Lavendel nötig war. Das Ministrieren -ob es als Arbeit zählt oder nicht, sei dahingestellt- bettete siche ebenfalls in dieser Woche ein.

Ein kleineres Erlebnis vollzog sich nochmal in der Hilfe  des Kleiderwechsles der schwarzen Madonna von Einsiedeln.

  Woche 40 + 41 Nun beginnen zum Anfang des Sommers die letzten Monate meiner Klosterzeit. Meine Freizeitaktivitäten haben sich grösstenteil...