Samstag, 5. März 2022

Woche 27


Die Fastnachtzeit erreichte am Ende doch noch einen grossen Zulauf. Am Dienstag, vor Aschermittwoch, gibt es hier die Tradition des Brotauswerfens, wo sich Narren mittig der Hauptstrasse auf einem aufgebauten Podest positionieren und frischgebackene Brotlaibe auswerfen. Mir, sowohl auch Colin gelang es jeweils eines zu fangen. Am selben Tag, am Abend, kam es dann zum dem Abschluss und für mich eigentlichen Höhepunkt des Festes.  Es war bereits Dunkel, jedoch keine Spur von Stille. Hunderte von Trychler (Glockenträger), marschierten rund herum um den Klosterplatz. Die 9 bis 14 kg schweren Trycheln, die über den Schultern getragen werden, richten einen unüberhörbaren Lärm an. Auch banden sich viele Glockenträger diese auf den Rücken und umrundeten im Gleichschritt  die Strassen von Einsiedeln. Eine halbe Stunde später, während dem Lärm, näherte sich ein Radlader mit einer enormem Strohpuppe, die er in die Mitte des Platzes abstellte. Die grosse Puppe wurde dann von den Feuerwehrleuten in Brand gesteckt. Der Brand hatte die typische Grösse einen dörflichen Martinsfeuer. Und immer wieder knallte es, da man Fastnachtsböller in die Strohpuppe mit einbaute. Ein grosses Spektakel zum Ende der Fastnachtszeit. Um 00.00 Uhr liess das Kloster dann für fünf Minuten, mit der grössten Glocke (6 Tonnen), die Fastenzeit einläuten. 

In dieser Woche unternahm ich mit Colin zusammen drei Ausflüge: Als erstes begleiteten wir einen Pater Sonntags zu einer Messe ins Benediktinerinnen Kloster Heiligenkreuz in Cham. Durch das sonnige Wetter und den Erklärungen des Paters über Landschaft und Bauten der Schweiz, war die Fahrt dorthin sowas wie eine touristische Führung. 

Ebenfalls feierten wir eine Messe im Benediktinerinnen Kloster Au in Einsiedeln, jedoch mit einem anderem Pater. Es ist schon eine Umstellung wenn man sonst immer nur Männer die Psalmen beten hört und dann den Schwestern beim Beten lauscht. 

Weiter unternahmen wir eine kleine Wanderung mit Picknick und anschliessender Einkehr zum Rosenkranzgebet in eine ländlich liegende Kapelle in Begleitung eines Bruder-Mönchs.

Meine Arbeit fand dieses Mal nicht im Naturalienkabinett oder in der Buchbinderei statt, vielmehr bei den Sakristanen der Klosterkirche. Dort entsorgte ich verblühte Blumen und half mit, die grossen Seitenaltäre der Kirche zu entstauben. Hier galt besonders Fingerspitzengefühl, um nicht der vielen aus Holz oder Gips bestehenden Statuen, den einen oder anderen Finger abzubrechen. Dies ist Gott sei Dank niemanden von uns passiert. Eine weitere Arbeit war es, in der Stiftschule eine Vitrine mit gewonnen Sporttrophäen auszuräumen, zu reinigen und für eine neue Ausstellung neu einzurichten. Ich nahm die Glasregale ab und bedeckte den roten Hintergrund nun mit einem Schwarzen Tuch. Wahrscheinlich werden dort Ausstellungsstücke aus dem Mittelalter präsentiert.

Eine sehr Ereignisreiche Woche!







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