Freitag, 1. April 2022

Woche 31


Zum Auftakt der Woche ministrierte ich an einer feierlichen Aufnahme eines "Oblaten" des Klosters einsiedeln. Nun, was ist ein Oblate? Es handelt sich um Laien, die ein Versprechen ablegen, ein christliches Leben in enger Verbundenheit mit einem Kloster im Geist des Ordensgründers zu führen. Diese wohnen keinesfalls im Kloster und gelten auch nicht als Mönche, sondern gehen ein ganz normales weltliches Leben nach. Hat man als Mönch die Pflicht zum regelmässigen Gebet im Chor der Kirche anzutreten, dieses von den Oberen des Klosters kontrolliert wird (es fällt halt auf wenn jemand beim Gebet fehlt -auch bei uns Klosterzeitlern!), so muss der Oblate die Eigene Disziplin im Gebetsleben bei sich zu Hause aufbringen. 

Die Hälfte der Woche war zu meiner Freude einer meiner Vorgänger als Klosterzeitler zu Gast. Man unternahm gemeinsam einen Spaziergang und tauschte seine Klosterzeiterfahrungen gegenseitig aus. Tipps und Empfehlungen wurden ebenfalls geäussert. Auch ministrierten wir beide zur Vesper und der heiligen Messe zusammen. In der Fastenzeit wird ohnehin an Wochenenden mehr ministriert. Jeden Sonntag dieser Zeit, findet in der Vesper auch immer eine Prozession zur Gnadentabelle statt. Oft war meine Aufgabe, dass Weihrauchfass schwingen zu lassen. Der dadurch erzeugte Nebel hält sich noch weitere zwei Stunden in Klosterkirche -riecht aber gut. 

Die Arbeit diese Woche wechselte in verschiedene Handwerke. Von den Schreinerarbeiten an den in den vorherigen Blogs genannten Pergamentlampen, über die Hantierung eines Elektrikers mit den Drähten der Lampen, bis hin zu Schmiedarbeiten für die Herstellung von Trägerhaken der Leuchten. Die Schmiedearbeiten waren wohl das aufregendste. Während es draussen bei minus ein Grad schneite, arbeiteten wir in T-Shirt in der Schmiede. Zierliche Haken, die wir aus Stahlstäben herstellten, formten wir mit Hammer und Zange in eine Acht. Dabei liessen wir den oberen Ring kleiner ausfallen als den Entgegengesetzten. Ab und zu musste man Aufgrund der enormen Hitze seine Handschuhe in Wasser tunken, um keine Brandblasen zu fördern. Die Arbeit war ein Erlebnis für sich.

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